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Zur Geschichte der Mooshamer Pfarrkirche:Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts war die Bevölkerung so sehr angewachsen, dass eine Erweiterung der Pfarrkirche unumgänglich wurde. So wurde 1894 das geräumige Langhaus mit seiner Holzfelderdecke und seiner großzügigen Westempore errichtet, und in den folgenden Jahren erfuhr die Kirche eine komplette Umgestaltung in den Formen der Neuromanik. Aus dieser Zeit stammen noch die Seitenaltäre , die Kanzel, die Kreuzwegtafeln und die Stuhlwangen. Von der einst aufwendigen und dekorativen Malerei, die den architektonisch nüchternen Raum einst gliederte, zeugt nur noch als spärlicher Rest das Deckengemälde im Chor. Da der nun mehr aus seinem Gesamtzusammenhang gerissene neuromanischen Hochaltar von Georg Dengler als zu gering erschien, dem Gotteshaus eine Mitte zu geben, ging man 1953 daran, die Kirche abermals zu "barockisieren". Dabei erinnerte man sich offenbar der in die Kriegerkapelle ausgelagerten barocken Altarteile, und der Regensburger Bildhauer Jakob Helmer schnitzte das heutige, breit ausladende, ganz in Gold gefasste Altarretabel, das den böhmisch / oberpfälzischen Akanthusaltären nachempfunden ist. Anlässlich der großen Kirchenrenovierung 1974 wurde der Innenraum nun endgültig so gestaltet, wie er sich heute präsentiert. Schlusswort:Mag dem Besucher, der die gefälligen Barockkirchen unserer Umgebung gewohnt ist, die Mooshamer Kirche auf den ersten Blick etwas nüchtern und uneinheitlich erscheinen, so offenbart sie doch auf den zweiten Blick einige sehr interessante Details. Und gerade die Vielfalt ihrer Ausstattung läßt erkennen, dass jede Generation der Mooshamer versucht hat, ihre Kirche zu verschönern und zu erhalten. Mögen sich Moden und Geschmack häufig geändert haben, so blieb doch eines immer gleich: der feste Glaube an Gott. Denn jede Kirche ist zuerst Gottesdienstraum und dann erst "Baudenkmal". Die Mooshamer jedenfalls sind mit ihrer schönen, großen Kirche bestens gerüstet, diesen Glauben auch ins dritte Jahrtausend zu tragen. Tobias Magerl Quellen: - Dehio Georg: "Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler" Band V , 1991 - Fendl Josef: "1100 Jahre Kirche Moosham" Festschrift 1976 - Hamperl / Rohner : "Böhmisch Oberpfälzische Akanthusaltäre" 1984 |
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